„Wir können Windenergie im Binnenland schon heute günstiger als mit neuen Gas- oder Kohlkraftwerken erzeugen“, erläuterte JUWI-Vorstand Matthias Willenbacher auf der Windmesse in Husum. „Voraussetzung ist, dass wir weitere gute Standorte erschließen und auf die richtige Technik setzen. Höhere Türme und größere Rotoren sorgen … auch fernab der Küste dafür, dass Windräder im Jahr mehr als 4.000 Volllaststunden erreichen. Das sind Werte, die auch im Meer nicht wesentlich übertroffen werden.“
Aber was macht die Bundesregierung? Sie unterstützt die teure Offshore-Windpolitik der Energiekonzerne und jammert dann über die angeblich unbezahlbare Energiewende. Solche schizophrenen Diskussionen liefern zurzeit täglich vor allem FDP-Spitzenpolitiker und Vertreter des CDU-Wirtschaftsflügels. Offshore-Windstrom wird etwa doppelt so teuer wie Windstrom im Binnenland.
Eine noch günstigere Preisentwicklung als die Windenergie hat in den letzten Jahren der Solarstrom genommen. 70 Cent kostete die Kilowattstunde im Jahr 2.000. Heute sind wir bei 17 bis 18 Cent beim Solarstrom vom eigenen Dach. Atom- oder Braunkohlestrom aus der Steckdose kostet 23 bis 25 Cent.
In Deutschland müssen jedes Jahr über 80 Milliarden Euro ausgegeben werden für die Einfuhr von fossilen Energieressourcen. Ein Manager der EnBW fragte den Journalisten Franz Alt, was er dazu sage, dass 2013 die Stromverbraucher in Deutschland wahrscheinlich 20 Milliarden Euro an EEG-Umlage aufbringen müssten. Er hielte das für „ einen Wahnsinn. Ich bin für die Energiewende und die EnBW auch, aber sie muss bezahlbar sein.“
Mit diesem Argument wird insinuiert, dass wir uns mit der Wende Zeit lassen sollten. „Bitte nichts überstürzen“, hört Herr Franz Alt jeden zweiten Abend bei seinen Vorträgen.
Was aber sind die 20 Milliarden jährliche Mehrkosten für den Umstieg in umweltfreundliche Energien im eigenen Land gegenüber 80 Milliarden für schmutzige Energie, die wir alle jedes Jahr zu den Ölscheichs und Gasbaronen schieben?
Die 20 Milliarden für Erneuerbare bleiben überwiegend in Deutschland. Sie generieren hier Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Und vor allem: Sie schützen das Klima und entlasten uns von den Folgekosten der alten Energieträger.
Um von den Preissteigerungen der atomar-fossilen Stromerzeugung abzulenken, werden in den nächsten Wochen ständig publizistische Kanonen geladen, welche die Mär verbreiten, dass die Energiewende wegen der erneuerbaren Energien leider, leider zu teuer sei. So wird die Teuerungsverantwortung einfach der Erneuerbaren zugeschoben, auch wenn sie offensichtlich durch die knappen atomar-fossilen Ressourcen steigen.
Wirklich teuer wird aber der Klimawandel, wenn wir die Richtigen, überall regional vorhandenen, erneuerbaren Energien nicht so rasch wie möglich organisieren.
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Hier können Sie was tun:
Was kann man denn für den Klimaschutz und gleichzeitig vor allem für seinen Geldbeutel im Bereich Strom – hier gleich tun?
Mit Ökostrom, beispielsweise von der naturstrom AG, von der greenpeace energy eG, von Lichtblick oder von der EWS Schönau kann man kostengünstig – sogar günstiger als beim Grundversorger – nahezu klimaneutral Strom kaufen und sich sicher versorgen lassen.
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Viel Freude beim Umsetzen, wünscht das Team von €O2!